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Informationsnetzwerk Homöopathie

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== Kritikpunkte an der Homöopathie aus Sicht des INH ==
 
== Kritikpunkte an der Homöopathie aus Sicht des INH ==
  
Die Homöopathie lässt sich mit fundamentalen Erkenntnissen der Wissenschaft und mit den Naturgesetzen nicht in Einklang bringen. Auch auf klinischer Ebene funktioniert sie nicht - das zeigen alle gut gemachten Placebo-Vergleiche und Auswertungen weitgehend einheitlich.<ref> National Health and Medical Research Council. 2015. NHMRC Statement on Homeopathy, Canberra: NHMRC;2015 ([https://nhmrc.gov.au/about-us/publications/evidence-effectiveness-homeopathy-treating-health-conditions#block-views-block-file-attachments-content-block-1 Link], das oberste Dokument in der Liste enthält eine die Zusammenfassung der Untersuchung, aufgerufen am 27. November 2018)</ref><ref>M. Anlauf, L. Hein, H.W. Hense, J. Köbberling, R. Lasek, R. Leidl: "Complementary and alternative drug therapy versus science-oriented medicine" https://www.researchgate.net/publication/279966284_Complementary_and_alternative_drug_therapy_versus_science-oriented_medicine; Originalzitat: "Die Auswertung dieser Studien mit Methoden der evidenzbasierten Medizin, also durch Metaanalysen und systematische Reviews, ergab nach hoher internationaler Übereinstimmung für Homöopathika keine der Placebogabe überlegene Wirksamkeit"</ref><ref>Aussage von Claudia Witt über den fehlenden Nachweis einer Placeboüberlegenheit der Homöopathika in einem Interview mit dem Tagesanzeiger 2015 http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ist-das-bei-Chirurgen-so-anders/story/17098489 (aufgerufen am 2.April 2016); Originalzitat: "... die wichtige versorgungsrelevante Information ist: Es konnte nicht gezeigt werden, dass homöopathische Arzneimittel besser wirken als Placebo." </ref>
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Die Homöopathie lässt sich mit fundamentalen Erkenntnissen der Wissenschaft und mit den Naturgesetzen nicht in Einklang bringen. Auch auf klinischer Ebene funktioniert sie nicht - das zeigen alle gut gemachten Placebo-Vergleiche und Auswertungen weitgehend einheitlich.<ref> National Health and Medical Research Council. 2015. NHMRC Statement on Homeopathy, Canberra: NHMRC;2015 ([https://nhmrc.gov.au/about-us/publications/evidence-effectiveness-homeopathy-treating-health-conditions#block-views-block-file-attachments-content-block-1 Link], das oberste Dokument in der Liste enthält eine Zusammenfassung der Untersuchung, aufgerufen am 27. November 2018)</ref><ref>M. Anlauf, L. Hein, H.W. Hense, J. Köbberling, R. Lasek, R. Leidl: "Complementary and alternative drug therapy versus science-oriented medicine" https://www.researchgate.net/publication/279966284_Complementary_and_alternative_drug_therapy_versus_science-oriented_medicine; Originalzitat: "Die Auswertung dieser Studien mit Methoden der evidenzbasierten Medizin, also durch Metaanalysen und systematische Reviews, ergab nach hoher internationaler Übereinstimmung für Homöopathika keine der Placebogabe überlegene Wirksamkeit"</ref><ref>Aussage von Claudia Witt über den fehlenden Nachweis einer Placeboüberlegenheit der Homöopathika in einem Interview mit dem Tagesanzeiger 2015 http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ist-das-bei-Chirurgen-so-anders/story/17098489 (aufgerufen am 2.April 2016); Originalzitat: "... die wichtige versorgungsrelevante Information ist: Es konnte nicht gezeigt werden, dass homöopathische Arzneimittel besser wirken als Placebo." </ref>
  
 
'''Auch eine unwirksame Therapie birgt Risiken'''
 
'''Auch eine unwirksame Therapie birgt Risiken'''

Version vom 27. November 2018, 01:10 Uhr


Das Informationsnetzwerk Homöopathie (INH) wurde Ende Januar 2016 in Freiburg gegründet.[1] Initiator ist der Homöopathie-Kritiker und Ingenieur Dr. Norbert Aust. Er hat ein Buch mit dem Titel „In Sachen Homöopathie - Eine Beweisaufnahme“ veröffentlicht und betreibt das Blog „Beweisaufnahme in Sachen Homöopathie“.[2]

Dem INH gehören Mediziner, Pharmazeuten, Journalisten, Verbraucherschützer und Wissenschaftler aller Fachbereiche an. Die Leitung des Netzwerks hat die ehemalige Homöopathin Dr. med. Natalie Grams (Buch und Blog „Homöopathie neu gedacht“)[3] übernommen.

Die gemeinnützige Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP)[4] unterstützt die Initiative organisatorisch. Auch der Deutsche Konsumentenbund[5] fördert das Hauptziel des Netzwerks, die Verbraucheraufklärung.

Unter den mehr als 60 Mitgliedern (Stand: März 2016) des INH finden sich viele namhafte Persönlichkeiten und Buchautoren unterschiedlicher Profession. Darunter sind Prof. em. Edzard Ernst (Medizin), Prof. Dr. Martin Lambeck (Physiker, „Irrt die Physik?“), Prof. Dr. Norbert Schmacke (Gesundheitswissenschaft, „Der Glaube an die Globuli“), Dr. Christian Weymayr (Medizinjournalist und Biologe, „Die Homöopathie-Lüge“), der Vorsitzende der GWUP Amardeo Sarma, der Verfasser der Marburger Erklärung zur Homöopathie Prof. Rudolf Happle, der Vorsitzende des GWUP-Wissenschaftsrats Prof. Wolfgang Hell, der Apotheker Dr. Edmund Berndt von der österreichischen Initiative für Wissenschaftliche Medizin[6] und der Verbraucherschützer Guido Bockamp vom Deutschen Konsumentenbund.[7]

Das INH ist unabhängig und wird von keiner Organisation, Gruppe oder Einzelperson bezahlt. Kleinere Fördermittel werden ausschließlich zur Deckung von Sachausgaben verwendet, beispielsweise für laufende Kosten und Informationsmaterial. Die Mitglieder des INH sind ehrenamtlich tätig und bestreiten die Kosten für diese Tätigkeit aus eigenen Mitteln.


Problemfeld Homöopathie

Patienten, die sich homöopathisch behandeln lassen, wissen oft gar nicht, was Homöopathie eigentlich ist. Umfragen zufolge sehen die meisten darin eine natürliche und sanfte Heilmethode und verwechseln sie mit Naturheilkunde. Auch Ärzten und Apothekern ist nicht immer bekannt, auf welchen Grundlagen die Homöopathie basiert.

Anstelle von sachlicher Information werden unreflektierte Glaubenssätze[8][9] wie „Wer heilt, hat recht“ oder „Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde als (Natur-)Wissenschaft!“ – obwohl inhaltsleer – als Orientierungshilfen angesehen. Auch die Beliebtheit der Homöopathie gilt ihren Befürwortern als Argument.[10][11] Die Tatsache, dass viele Patienten Homöopathie als alternative Behandlungsmethode wünschen, sagt indes nichts über deren Wirksamkeit aus. Dem Bedürfnis vieler Patienten nach einer sanften und menschlichen Medizin begegnet die Homöopathie mit falschen Versprechungen. Der gesundheitliche Verbraucherschutz greift in diesem Bereich offenkundig nicht:

  • Gesundheitspolitiker beziehen aus falsch verstandenem Pluralismus keine Position zu unwissenschaftlichen und unwirksamen, aber populären Verfahren – oder fördern diese sogar.[12][13]
  • Krankenkassen haben „alternative Heilmethoden“ als Leistungsmerkmal im Wettbewerb um jüngere, gut verdienende, gesundheitsbewusste Mitglieder erkannt.

    Die angesprochenen hochqualifizierten Gutverdiener sind es, die die gesetzlichen Kassen am stärksten entlasten. Sie zahlen den höchsten Beitrag und verursachen gleichzeitig die geringsten Behandlungskosten. Auf der anderen Seite stellen sie aber die größten Ansprüche an die Leistung einer Kasse, sagt Bärenfänger - und dazu gehört Homöopathie.[14]

    Die Folge:

    Der Versicherte muss die zugesicherte Unterstützung der Homöopathie durch seine Kasse als wichtigen Beleg für die Seriosität dieses Behandlungsprinzips deuten.[15]

  • Auch unter Verteilungsaspekten sieht das INH die solidarfinanzierte Erstattung homöopathischer Mittel kritisch. So hat eine sehr umfangreiche in Zusammenarbeit mit der Techniker-Krankenkasse erstellte Studie von Ostermann, Reinhold und Witt ergeben, dass für Patienten mit homöopathischen Selektivverträgen deutlich höhere Kosten auflaufen als für solche, die diese Möglichkeit nicht in Anspruch nehmen.[16]

    Wenn die Krankenkassen für Homöopathie zahlen – und damit für etwas, was gar nicht wirkt –, dann ist das eine gefährliche Form der Verschwendung.[17]

  • Auch ein kleiner Teil der wissenschaftlich orientierten Ärzteschaft reagiert auf die Nachfrage nach „sanften und natürlichen“ Heilmethoden mit homöopathischen Angeboten oder sieht darin eine Möglichkeit, dem Sparzwang im System der gesetzlichen Krankenversicherung zu entfliehen.
  • In vielen Apotheken werden homöopathische Arzneimittel aktiv angeboten. Das berichtet die Deutsche Apotheker Zeitung:[18]

    Das Interesse der Bevölkerung an der sanften Medizin ist groß – und das Apothekenpersonal kommt den Menschen entgegen, indem es rege Fortbildungen besucht … Gut ein Viertel [der Teilnehmer einer DAZ-online-Umfrage] steht sogar voll und ganz hinter diesen alternativen Therapierichtungen und empfiehlt sie gezielt.

  • Bildungseinrichtungen wie etwa die Volkshochschulen bieten aus kommerziellen Gründen Homöopathie-Kurse an, aber kaum kritische Veranstaltungen dazu. Selbiges gilt für kirchliche Träger und sogar für Landwirtschaftskammern, die den „praktischen Einsatz der Homöopathie in der Tierhaltung“ unterrichten.
  • In den Medien und in der Ratgeberliteratur wird das Thema Homöopathie von homöopathischen Anbietern dominiert, die zwischen Bildern von bunten Blumen und glücklichen Menschen das Credo einer „ganzheitlichen“ Heilslehre für nahezu alle Erkrankungen verbreiten. Skeptische Einwände sind weitgehend unerwünscht, Anekdoten zählen mehr als Recherche.

Das INH will den vielfach einseitigen oder unkritischen Informationen mit eigenen Internetpräsenzen[19] entgegentreten, nach eigenem Anspruch freundlich, sachlich und doch eindeutig kritisch.

Kritikpunkte an der Homöopathie aus Sicht des INH

Die Homöopathie lässt sich mit fundamentalen Erkenntnissen der Wissenschaft und mit den Naturgesetzen nicht in Einklang bringen. Auch auf klinischer Ebene funktioniert sie nicht - das zeigen alle gut gemachten Placebo-Vergleiche und Auswertungen weitgehend einheitlich.[20][21][22]

Auch eine unwirksame Therapie birgt Risiken

  • Die größte Gefahr der Homöopathie liegt in der Überschätzung
    Diese Überschätzung rührt daher, dass Homöopathie meist zunächst bei selbstlimitierenden[23] Bagatellbeschwerden angewandt wird und die Verbesserungen aus dem natürlichen Verlauf der Krankheit als Erfolg der homöopathischen Therapie verbucht werden. Dies ist ein Fehlschluss, dem homöopathische Therapeuten vermutlich selbst in hohem Umfang unterliegen und bei ihren Patienten nach Kräften fördern. Das Vertrauen auf das angeblich grenzenlose Heilpotenzial der Homöopathie kann dazu führen, dass bei schwerwiegenden Erkrankungen effektive Maßnahmen verzögert oder ganz unterlassen werden.
    Diese Befürchtung ist keineswegs rein theoretisch: Organisationen wie Homöopathen ohne Grenzen und homöopathische „Krebsheiler“ wie Dr. Jens Wurster von der Clinica Santa Croce (Schweiz) werben mit angeblichen Heilungserfolgen bei Malaria, Aids, Ebola sowie metastasierten Tumoren. Das Buch „Homöopathie in der Intensiv- und Notfallmedizin“ des Wiener Homöopathen Prof. Michael Frass wird von der Carl und Veronica Carstens-Stiftung ausdrücklich empfohlen. Darüber hinaus hat Frass bei Patienten mit Blutvergiftung und schweren Atemwegsproblemen Homöopathie-Studien durchgeführt.[24]
  • Auch die unter Homöopathen häufig verbreitete Impfgegnerschaft gefährdet die Allgemeinheit.[25][26]
  • Neben der unmittelbaren Schädigung von Patienten (gesundheitlicher und finanzieller Art) sieht das INH ein gesamtgesellschaftliches Gefahrenpotenzial: Die Homöopathie diskreditiert die Evidenzbasierte Medizin und unser wissenschaftlich-rationales Denken und Handeln[27]. So spricht beispielsweise das Textdokument des von der WissHom veranstalteten 3. Köthener Sommerkurses[28] offen wissenschaftsfeindlich von „Langzeitschäden einer ungezügelten Herrschaft der Naturwissenschaft“ und benennt diese „mit der Gefahr eines physischen, psychischen und geistigen Weltverlustes“. Durch die so geforderte Aufgabe wissenschaftlich-rationalen Denkens wird die Homöopathie damit auch ein Einfallstor für andere esoterische, noch gefährlichere Heilungsversprechen, wie zum Beispiel MMS (Miracle Mineral Supplement) oder GNM (Germanische Neue Medizin):

    Wenn wir glauben, dass das Schütteln von Hochpotenzen uns heilt, wenn wir an die mystischen Kräfte und diesen ganzen Käse glauben, wenn die Menschen beginnen, wissenschaftliches Denken abzulehnen und der medizinische Aberglaube zurückkehrt, dann kappen wir unsere besten Traditionen, dann sind wir auf dem Weg zurück ins Mittelalter.[29]

    Wenn man spezifische Wirkungen von Homöopathie, obwohl unmöglich, für möglich hält, verliert man die verlässlichen Kriterien, die uns die Naturgesetze, die Mathematik und die Logik vorgeben – wir verlieren damit die einzige, allgemeingültige und objektive Entscheidungsgrundlage. Wir müssen uns stattdessen auf subjektive Kriterien verlassen, auf unser Gefühl, auf das Hörensagen, auf unsere Erfahrung. Und damit werden wir manipulierbar. Wer an Homöopathie glaubt, kann kein übersinnliches Phänomen, keinen faulen Zauber, kein rhetorisches Blendwerk und keine Verschwörungstheorie argumentativ entkräften, weil er nicht sagen kann, warum die Homöopathie glaubwürdiger sein soll als jene Behauptungen.[30]

Wofür das INH steht

Das Anliegen des INH ist der informierte Patient.

Es soll erreicht werden, dass die therapeutische Unwirksamkeit homöopathischer Präparate über den Placebo-Effekt hinaus allgemein bekannt wird. Homöopathie ist ein falsches Versprechen.

Das INH erkennt an, dass Patienten sich im derzeitigen zeitknappen medizinischen Alltag nicht angemessen wahrgenommen fühlen und dass sie sich eine Alternative wünschen. Diese sollte jedoch nicht ein veraltetes, nicht spezifisch wirksames Verfahren sein, sondern eine bessere Medizin.

Dieses Ziel schließt die Aufklärung darüber, was Homöopathie wirklich ist, ebenso ein wie die Auseinandersetzung mit der sehr erfolgreichen Homöopathie-Lobby und den politischen Unterstützern der Homöopathie auf allen Ebenen.

  • Zu den Forderungen des INH gehört die Abschaffung der Apothekenpflicht für homöopathische Mittel.[31] Diese suggeriert dem Patienten eine Wirksamkeit und stützt maßgeblich das positive Image der Homöopathie.
  • An die Politik appelliert das INH, den rechtlichen Sonderstatus der Homöopathie zu beenden und den sogenannten Binnenkonsens aufzuheben. Als Besondere Therapierichtung ist die Homöopathie von einem Wirksamkeitsnachweis befreit. Homöopathische Mittel gelangen durch die bloße Registrierung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) auf den Markt:

    Die Schaffung der Rechtsfigur „Besondere Behandlungsrichtungen“ sanktioniert Parallelwelten, die in einem auf nachvollziehbaren Belegen fußendem Versorgungssystem keinen Platz haben.[15]

  • An Universitäten, Hochschulen sowie in der ärztlichen Fort- und Weiterbildung hat Homöopathie ebenfalls nichts verloren:

    Es ist Zeit für die Wissenschaft, damit aufzuhören, der Alternativmedizin das Trittbrettfahren zu erlauben. Es kann nicht zwei Arten von Medizin geben - konventionelle und alternative. Es gibt nur Medizin, die angemessen untersucht worden ist oder eben nicht, Medizin, die wirkt, und Medizin, die nur vielleicht oder gar nicht wirkt.[15]

  • Zugleich tritt das INH für eine bessere (das heißt: patientenorientierte) Medizin anstelle „alternativer“ Medizin ein. Dazu erklärt die ehemalige homöopathische Ärztin Dr. Natalie Grams:

    Wichtig wäre, dass Hausärzte Gespräche wieder leisten können, wieder bezahlt bekommen und ihren Patienten anbieten können […] Als Homöopathin konnte ich meinen Patienten Zeit schenken, ich konnte in Gesprächen Ängste nehmen, Diagnosen erklären, in Ruhe verschiedene Therapiemöglichkeiten aufzeigen, beraten und begleiten oder erarbeiten, welche Möglichkeiten ein Patient selbst hat. Lässt man das Globuli-Verschreiben weg, dann sind diese Punkte wertvoll, solange sie sich am modernen medizinischen Kenntnisstand orientieren.[32]

Projekte des INH

Die Projekte richten sich darauf, dass allgemein bekannt wird, dass Homöopathika keine wirksamen Arzneimittel sind. Dazu gehört es, sachliche Information zur Homöopathie zielgruppengerecht im Internet zur Verfügung zu stellen. Weiterhin sollen gesellschaftliche und politische Entwicklungen kritisch begleitet und kommentiert werden, um für eine entsprechende Korrektur einzutreten. Andere Projekte sollen darauf abzielen, die einseitige positive Darstellung der Homöopathie und ihrer angeblichen Erfolge und Potenziale zurückzudrängen bzw. ihnen entgegenzutreten. Einzelne Aktionen werden deutlich machen, dass die Homöopathie nur deshalb als wirksame Therapie erscheint, weil sie von der Verpflichtung, dies auch zu beweisen, ausgenommen ist.

Die Projekte richten sich auf keinen Fall gegen Personen,[33] unabhängig davon, ob diese sich als Patient für eine homöopathische Therapie entscheiden, als Therapeut anbieten, als Interessenvertreter fördern oder als Wissenschaftler versuchen, sie zu erklären, sondern gegen die Homöopathie als medizinische Fachrichtung und gegen Strukturen und Organisationen, die sie verbreiten – niemals gegen Menschen. Das INH schließt allerdings nicht aus, dass Anbieter der Homöopathie durch seine Aktivitäten wirtschaftliche Nachteile erleiden könnten.

Ansprechpartner

Dr. Norbert Aust

Foto: Privat



Dr. Natalie Grams

Foto: Gudrun-Holde Ortner


Kontakt mit den Ansprechpartnern können Sie über die Webseite des INH aufnehmen. Das Informationsnetzwerk Homöopathie hat auch einen Eintrag bei Facebook. Dieser stellt eine weitere Möglichkeit dar, Fragen zu stellen oder Anregungen und Kommentare weiterzugeben. Zusätzlich findet man dort regelmäßig Informationen über neue Artikel auf den beiden Webseiten.

Quellen- und Literaturangaben
  1. Bericht von der Gründung des INH in der FAZ http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/wissenschaftler-internetplattform-uebt-kritik-an-homoeopathie-14046545.html
  2. Blog von Norbert Aust http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/blog/
  3. Blog von Natalie Grams http://www.homoeopathie-neu-gedacht.de/we_grams/
  4. Webseite der gemeinnützigen Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) https://www.gwup.org
  5. Webseite der Verbraucherschutzorganisation Deutscher Konsumentenbund http://www.konsumentenbund.de
  6. Homepage der Initiative für Wissenschaftliche Medizin
  7. Homepage des Deutschen Konsumentenbunds
  8. http://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/58-wissenschaft-und-studien-in-medizin-und-pseudomedizin
  9. http://www.netzwerk-homoeopathie.eu/faq/24-aber-es-gibt-doch-mehr-als-natur-wissenschaft
  10. C. Sartori, N. Osterkamp, C. Uebing, K. Linde:"Homöopathie in der gesetzlichen Krankenversicherung: Modelle, Erfahrungen und Bewertungen"; http://gesundheitsmonitor.de/schwerpunkte/versorgungserfahrung/detail/studien/zeige/homoeopathie-in-der-gesetzlichen-krankenversicherung-modelle-erfahrungen-und-bewertungen/
  11. https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/pid/gesundheitsmonitor-patienten-fuehlen-sich-durch-homoeopathische-behandlung-gut-versorgt
  12. Berichterstattung über eine Umfrage unter Politikern auf dem Blog der GWUP http://blog.gwup.net/2013/06/20/vor-der-bundestagswahl-2013-die-politik-und-die-homoopathie/
  13. http://2016.homoeopathie-kongress.de/bremen2016-grussworte-2016/grusswort-quante-brandt.html
  14. NN: Warum die Krankenkassen für die Homöopathie kämpfen, Bericht auf t-online unter Bezug auf den Spiegel, http://www.t-online.de/wirtschaft/versicherungen/id_42252912/kosten-nutzen-rechnung-warum-die-krankenkassen-fuer-die-homoeopathie-kaempfen.html
  15. 15,0 15,1 15,2 Norbert Schmacke: "Der Glaube an die Globuli", Suhrkamp MedizinHuman 2015, ISBN 978-3-518-46639-1
  16. Ostermann JK, Reinhold T, Witt CM: Can additional homeopathic treatment save costs? A retrospective cost analysis based on 44 500 insured persons, PloS one 10.7 (2015): e0134657 http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0134657
  17. Prof. Karl Lauterbach bei http://www.lr-online.de/meinungen/Homoeopathie-droht-Rotstift;art1066,2964715 (aufgerufen am 2. Februar 2017)
  18. Deutsche Apotheker Zeitung: Bericht über Umfrage-Ergebnisse https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2015/08/03/Nur-wenige-Homoopathie-Verweigerer
  19. Homepage des INH, Homöopedia, Facebook-Präsenz.
  20. National Health and Medical Research Council. 2015. NHMRC Statement on Homeopathy, Canberra: NHMRC;2015 (Link, das oberste Dokument in der Liste enthält eine Zusammenfassung der Untersuchung, aufgerufen am 27. November 2018)
  21. M. Anlauf, L. Hein, H.W. Hense, J. Köbberling, R. Lasek, R. Leidl: "Complementary and alternative drug therapy versus science-oriented medicine" https://www.researchgate.net/publication/279966284_Complementary_and_alternative_drug_therapy_versus_science-oriented_medicine; Originalzitat: "Die Auswertung dieser Studien mit Methoden der evidenzbasierten Medizin, also durch Metaanalysen und systematische Reviews, ergab nach hoher internationaler Übereinstimmung für Homöopathika keine der Placebogabe überlegene Wirksamkeit"
  22. Aussage von Claudia Witt über den fehlenden Nachweis einer Placeboüberlegenheit der Homöopathika in einem Interview mit dem Tagesanzeiger 2015 http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/Ist-das-bei-Chirurgen-so-anders/story/17098489 (aufgerufen am 2.April 2016); Originalzitat: "... die wichtige versorgungsrelevante Information ist: Es konnte nicht gezeigt werden, dass homöopathische Arzneimittel besser wirken als Placebo."
  23. Selbstlimitierend: heilt auch ohne therapeutischen Eingriff von selbst aus.
  24. Analysen der Aussagekraft der Studien zu Blutvergiftung und schweren Atemwegsproblemen auf dem Blog von Norbert Aust www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1853 und http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1054
  25. K. Schmidt, E. Ernst: "MMR vaccination advice over the Internet"; in: Vaccine 21 (2003) 1044–1047;
    Originalzitat: "All addresses thus located received a letter of a (fictitious) patient asking for advice about the MMR vaccination. After sending a follow-up letter explaining the nature and aim of this project and offering the option of withdrawal, 26% of all respondents withdrew their answers. Homeopaths yielded a final response rate (53%, n = 77)(...). No homeopath (...) advised in favour of the MMR vaccination."
    http://www.ucl.ac.uk/pharmacology/dc-bits-old/schmidt-ernst-vaccine-2003.pdf
  26. J. Schmidt, R. Bruns, M. Weigel, C. Rautmann, W. Hoffmann: "Impfverhalten und Einstellungen zum Impfen unter niedergelassenen Pädiatern mit und ohne Zusatzbezeichnung Homöopathie";
    Originalzitat: "Erste Auswertungen ergaben Hinweise darauf, dass sich die Aussagen aus der Studienveröffentlichung von Philipp Lehrke 1998 zu einer impfkritischeren Haltung von homöopathischen Ärzten auch in dieser groß angelegten repräsentativen Studie wiederfinden. (...) Wie schon vor zehn Jahren, wird auch in dieser Studie deutlich, dass Ärzte mit komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden generell impfen, Ärzte mit einer fundierten Ausbildung in Homöopathie jedoch eindeutig später impfen ..." Die Studie zeigt auch, dass die Ärzte, die generell nicht impfen, ausnahmslos der Gruppe der homöopathischen Ärzte zugehören.
    http://archiv.carstens-stiftung.de/wissen/hom/pdf/dok_schmidt_impfen.pdf (aufgerufen am 2.April 2016)
  27. https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte
  28. Textdokument zum Köthener Sommerkurs der WissHom https://epub.ub.uni-muenchen.de/21843/1/oa_schmidt_21843.pdf (aufgerufen am 2.April 2016)
  29. Prof. Edzard Ernst in: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/medizinprofessor-ernst-die-homoeopathie-ist-ein-dogma-a-706257.html
  30. Nicole Heißmann/Christian Weymayr: „Die Homöopathie-Lüge“, Piper 2012, ISBN: 978-3-492-05536-9
  31. https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/68-sollten-homoeopathika-lateinische-bezeichnungen-tragen
  32. Interview mit Dr. Natalie Grams in Skeptiker 4/2015
  33. https://www.netzwerk-homoeopathie.eu/standpunkte/60-die-freiburger-erklaerung-zur-homoeopathie