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Systematische Reviews zur Homöopathie - Übersicht

 
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Systematische Reviews sind wissenschaftliche Arbeiten, die die höchste Evidenzklasse bilden, das heißt, deren Ergebnisse waren, als sie aufgestellt wurden, die besten Annäherungen an den wahren Sachverhalt bezüglich des untersuchten Themas. Es gibt derzeit (Stand 2019) elf solcher Arbeiten, die die klinischen Studien zur Homöopathie insgesamt untersuchen, also unabhängig von der Indikation. Keine kommt zu einer Schlussfolgerung, dass ein belastbarer Nachweis für die Wirksamkeit der Homöopathie über Placebo hinaus vorliege. Dennoch werden einige dieser Reviews von den Verfechtern der Homöopathie oft zitert, als wäre darin ein solcher Nachweis gelungen.
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Aktuelle Version vom 8. Dezember 2020, 03:28 Uhr

Systematische Reviews sind wissenschaftliche Arbeiten, die die höchste Evidenzklasse bilden, das heißt, deren Ergebnisse waren, als sie aufgestellt wurden, die besten Annäherungen an den wahren Sachverhalt bezüglich des untersuchten Themas. Es gibt derzeit (Stand 2019) elf solcher Arbeiten, die die klinischen Studien zur Homöopathie insgesamt untersuchen, also unabhängig von der Indikation. Keine kommt zu einer Schlussfolgerung, dass ein belastbarer Nachweis für die Wirksamkeit der Homöopathie über Placebo hinaus vorliege. Dennoch werden einige dieser Reviews von den Verfechtern der Homöopathie oft zitert, als wäre darin ein solcher Nachweis gelungen.

Diese Übersicht der systematischen Reviews[B 1] basiert auf den von den Autoren verfassten Zusammenfassungen („Abstracts“) der einzelnen Arbeiten. Abstracts stellen die Information dar, die die Verfasser als wesentliche Inhalte und Ergebnisse ihrer Arbeit ansehen. Zur Methodik systematischer Reviews sei auf den Hauptartikel hingewiesen. Tiefergehende Betrachtungen zu den einzelnen Arbeiten finden sich in den verlinkten Homöopedia-Artikeln.

Kleijnen (1991)

In dieser ersten großen Übersichtsarbeit sollte untersucht werden, ob es Nachweise für die Wirksamkeit der Homöopathie aus kontrollierten klinischen Studien an Menschen gibt.[1] Es wurden 107 Untersuchungen betrachtet, über die in 96 Veröffentlichungen berichtet wurde. Zwei Arbeiten konnten nicht ausgewertet werden, in 81 Arbeiten zeigten sich positive Effekte. Die meisten Arbeiten waren von schlechter bis sehr schlechter Qualität. Schlussfolgerung:

Derzeit sind die Nachweise aus klinischen Studien positiv, aber sie reichen nicht aus, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen, weil die Methodik in den meisten Studien von geringer Qualität und der Einfluss des „Publication Bias“[B 2] unbekannt ist.[B 3]

Linde (1997)

Da den Autoren die Homöopathie wissenschaftlich unplausibel erschien, wollte man herausfinden, ob in den vorliegenden randomisierten Vergleichsstudien eine Wirkung festgestellt wurde, die nur einem Placebo gleichkommt. In der Literaturrecherche zu diesem Review wurden 119 Arbeiten ermittelt, die die festgelegten Einschlusskriterien erfüllten, davon enthielten 89 genügend Angaben, um eine Meta-Analyse[B 4] durchzuführen. Das kombinierte Quotenverhältnis („Odds Ratio“, OR)[B 5] ergab 2,45 zum Vorteil der Homöopathie, bei den 26 Studien guter Qualität ergab sich nur OR = 1,66. Schlussfolgerung:

Das Ergebnis unserer Meta-Analyse liefert keine Bestätigung für die Hypothese, dass die klinischen Effekte der Homöopathie alleine auf einer Placebowirkung beruhten. Wir fanden in diesen Studien jedoch nur unzureichende Nachweise dafür, dass die Homöopathie auch nur bei einem einzigen Krankheitsbild wirksam wäre.[B 6]

Linde (1998)

Ziel dieser Untersuchung war, den aktuellen Stand der Wirksamkeitsuntersuchungen der individualisierten Homöopathie zusammenzufassen.[2] Die Literaturrecherche ergab 32 Studien, die die Einschlusskriterien erfüllten. Bei den 19 placebokontrollierten Studien ergab sich eine signifikante[B 7] Überlegenheit der Homöopathie (Odds Ratio = 1,62). Wenn allerdings nur die methodisch besten Studien ausgewertet wurden, ergab sich kein signifikanter Effekt. Schlussfolgerung:

Die Ergebnisse der vorliegenden randomisierten kontrollierten Studien deuten darauf hin, dass die Homöopathie eine über Placebo hinausgehende Wirkung aufweist. Die Nachweise sind jedoch wegen methodischer Schwächen und Widersprüchlichkeit nicht überzeugend.[B 8]

Cucherat (2000)

Es sollte mit Hilfe eines Reviews und einer Meta-Analyse herausgefunden werden, ob es für Patienten mit irgendeiner Krankheit Nachweise für eine Wirksamkeit der Homöopathie aus randomisierten[B 9] klinischen Vergleichsstudien[B 10] gäbe.[3] Von den in der Literaturrecherche ermittelten 118 randomisierten Studien erfüllten 17 die Einschlussbedingungen. Die weitaus meisten Einzelstudien wurden wegen fehlender Angaben zum Bewertungskriterium (n=92) oder methodischer Schwächen (n=10) ausgeschlossen. Der zusammengefasste P-Wert[B 11] für diese 17 Studien erwies sich als hochsignifikant. Eine Sensitivitätsanalyse, bei der man den Einfluss der Studienqualität auf das Ergebnis untersuchte, zeigte jedoch, dass daraus ein nicht-signifikanter Wert wurde, wenn man die Studien schrittweise in der Reihenfolge besser werdender Qualität wegließ. Schlussfolgerung:

Es gibt ein paar wenige Nachweise dafür, dass homöopathische Therapien wirksamer sind als Placebo; die Aussagekraft dieser Nachweise ist wegen der nur niedrigen methodischen Qualität der Studien nur gering. Studien hoher methodischer Qualität waren eher negativ als solche von geringerer Qualität.[B 12]

Shang (2005)

Als Beitrag zu einer groß angelegten Untersuchung des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit zur Wirksamkeit der Alternativmedizin sollten homöopathische mit konventionellen Therapien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit verglichen werden.[4] Man verglich 110 in der Literaturrecherche ermittelte klinische Vergleichsstudien mit Studien zu konventionellen Therapien für die gleichen Beschwerden, bei denen die gleichen Zielkriterien angewandt wurden. Für beide Therapien zeigten kleinere Studien und solche schlechterer Qualität bessere Ergebnisse. Für die Homöopathie erbrachte die Auswertung der qualitativ guten großen Studien keinen signifikanten Vorteil gegenüber Placebo.

… es zeigten sich schwache Nachweise für einen spezifischen Effekt homöopathischer Arzneien (…) Die Ergebnisse bestätigen den Eindruck, dass es sich bei den klinischen Effekten der Homöopathie um Placeboeffekte handelt.[B 13]

Mathie (2014)

Da es bislang keine Meta-Analysen von randomisierten Vergleichsstudien gegeben hat, in denen nur die Wirksamkeit der individualisierten (= klassischen) Homöopathie untersucht worden ist, wurde hier die Frage gestellt, ob das Resultat einer solchen Behandlung von Placebo unterschieden werden kann.[5] Es wurden 32 Studien identifiziert, in denen 24 verschiedene Indikationen behandelt wurden. Zwölf Studien wurden als von mittlerer Qualität bewertet, die restlichen als schlecht. Aus 22 Studien konnten Daten für eine Meta-Analyse gewonnen werden, die ein signifikantes Ergebnis mit Odds Ratio = 1,53 zum Vorteil der Homöopathie erbrachte. Schlussfolgerung:

Arzneien, die als Homöopathika individuell verordnet wurden, zeigen möglicherweise einen kleinen spezifischen Effekt. (…) Die generell niedrige und unklare Qualität der Nachweise gebietet aber, diese Ergebnisse nur vorsichtig zu interpretieren.[B 14]

NHMRC (2015)

Der Beirat für Gesundheits- und Medizinforschung der australischen Regierung (NHMRC) hat die bislang umfangreichste Analyse zur Wirksamkeit der Homöopathie durchgeführt, um eine Handlungsempfehlung für die Öffentlichkeit zu erarbeiten.[6] Man hat 57 systematische Übersichtsarbeiten zu einzelnen Krankheitsbildern und 225 Einzelstudien ausgewertet, darin sowohl kontrollierte Vergleichsstudien als auch Verlaufsstudien,[B 15] die eine Vergleichsgruppe aufwiesen. Die Auswertung erfolgte für jedes Krankheitsbild getrennt. Zusammenfassendes Ergebnis:

Aufgrund der Untersuchung der Evidenz zur Wirksamkeit der Homöopathie kommt das NHMRC zu dem Schluss, dass es keine Krankheitsbilder gibt, für die es einen zuverlässigen Nachweis dafür gäbe, dass die Homöopathie bei der Behandlung von Gesundheitsproblemen wirkungsvoll wäre.[B 16]

Mathie (2017)

Bislang fehlte ein strenges systematisches Review und eine Meta-Analyse randomisierter Vergleichsstudien zur nicht-individualisierten Homöopathie, also das Gegenstück zum 2014 veröffentlichten Review desselben Autors.[7] Es sollte untersucht werden, ob das Resultat einer solchen Behandlung von Placebo unterscheidbar ist. Die Literaturrecherche erbrachte 75 Studien zu 48 verschiedenen Krankheitsbildern. 49 Studien waren von schlechter Qualität, 24 von mittlerer und nur 2 von guter Qualität. 54 Studien lieferten auswertbare Daten. Zusammengefasst ergab sich ein statistisch signifikanter Vorteil der Homöopathie, die Studien guter Qualität lieferten jedoch keinen signifikanten Vorteil. Schlussfolgerung:

Die Qualität der Nachweise als Ganzes ist gering. Eine Meta-Analyse aller ermittelbaren Daten führt zu einer Ablehnung unserer Nullhypothese [dass das Ergebnis einer Behandlung mit nicht-individuell verordneten Homöopathika nicht von Placebo unterscheidbar ist – Ergänzung des Übersetzers], aber eine Analyse der kleinen Untergruppe der zuverlässigen Nachweise stützt diese Ablehnung nicht. Meta-Analysen für einzelne Krankheitsbilder liefern keine zuverlässigen Nachweise, weshalb keine klaren Schlussfolgerungen möglich sind.[B 17]

Mathie (2018)

Nach den Reviews aus den Jahren 2014 und 2017 zu placebokontrollierten Vergleichsstudien folgt hier eine Auswertung von Studien zur individualisierten Homöopathie, bei denen die Vergleichsgruppen jedoch kein wirkstofffreies Placebo, sondern eine prinzipiell wirksame Therapie erhielten.[8] Insgesamt wurden elf solcher Arbeiten für elf verschiedene Krankheitsbilder gefunden und ausgewertet. Davon waren zehn Studien von schlechter Qualität („high risk of bias“), eine von mittlerer Qualität („unclear risk of bias“) und keine einzige von hoher Qualität („low risk of bias“). Die Schlussfolgerung der Autoren lautet:

Wegen der schlechten Qualität, der kleinen Anzahl und der Heterogenität der Studien ist anhand dieser Daten eine endgültige Schlussfolgerung über die Vergleichbarkeit der Wirkung einer individualisierten homöopathischen Therapie ausgeschlossen.[B 18]

Antonelli (2018)

Ähnlich wie das NHMRC hat Antonelli[9] die Einzelstudien anhand vorliegender systematischer Reviews untersucht, wobei 81 Reviews ausgewertet wurden. Zusätzlich wurde ein Review zu Studien durchgeführt, in denen die Effekte von offenen Placebobehandlungen betrachtet wurden. Also Behandlungen, in denen die Patienten wussten, dass sie wirkstofflose Placebos erhielten. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die Wirksamkeit der Homöopathika der Placebobehandlung entspricht und daraus die folgende Schlussfolgerung gezogen:

Wenn die Wirksamkeit der Homöopathie mit einem Placebo vergleichbar ist und eine Behandlung mit Placebo bei manchen Beschwerden wirksam sein kann, dann kann man die Homöopathie insgesamt als Placebotherapie ansehen. Die Interpretation der Homöopathie als Placebotherapie definiert Grenzen und Möglichkeiten dieser Lehre.[B 19]


Mathie (2019)

Als letztes systematisches Review des Projekts des Britischen Homeopathy Research Institute (HRI) zur Auswertung der gesamten vorliegenden Evidenz aus kontrollierten Studien werden randomisierte Vergleichsstudien betrachtet, bei denen die Homöopathika nicht individuell verordnet wurden und die Kontrollgruppe kein Placebo, sondern ein anderes Präparat der konventionellen Medizin erhielt.[10] Insgesamt wurden 17 solcher Studien gefunden zu 15 verschiedenen Krankheitsbildern. 14 Studien wurden als schlecht bewertet („high risk of bias“), die anderen von mittlerer Qualität („uncertain risk of bias“). Man kam zu folgender Schlussfolgerung:

Die vorliegenden Daten verbieten eine klare Schlussfolgerung bezüglich einer Vergleichbarkeit der Wirksamkeit einer nicht individualisierten homöopathischen Therapie. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist durch die vorliegende generell nur begrenzte externe Validität eingeschränkt.[B 20]


Synopse

Mangelnde Qualität

Auffällig ist, dass in allen Reviews die Qualität der vorliegenden klinischen Studien generell als gering und als nicht ausreichend bewertet wird, um definitive Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit zu ziehen. Während Kleijnen (1991) noch ein eigenes Bewertungsschema entwickeln musste, verwenden die nachfolgenden Reviews zur Qualitätsbewertung durchgängig den Jadad-Score[B 21] beziehungsweise die Bewertung des Risk of Bias,[B 22] einer Weiterentwicklung des Jadad-Scores durch die Cochrane Collaboration.

Man kann somit durchaus einwenden, dass die Autoren von Studien, die vor ca. 1996 / 1997 veröffentlicht wurden, die späteren Beurteilungskriterien nicht kannten. Sie wussten also nicht, dass eine Veröffentlichung die Angaben zur Randomisierung und Verblindung sowie die angewandten Verfahren enthalten muss und auch über alle randomisierte Patienten berichtet werden muss, um später als zuverlässige Evidenz zu gelten. Möglicherweise trifft hier der Grundsatz „nicht beschrieben gleich nicht gemacht“ nicht zu.

Die vorliegenden Reviews stützen diese Sichtweise allerdings nicht. Robert Mathie hat in seinen 2014, 2017, 2018 und 2019 veröffentlichten Reviews zusammen 135 klinische Studien einer Qualitätsbewertung nach dem Cochrane-Verfahren unterzogen, davon 83 Studien, die im Jahr 2000 oder später veröffentlicht worden waren. Er fand nur zwei Studien aus den Jahren 2011 und 2012, die als „low risk of bias“, also als qualitativ hochwertig gelten können. 22 Studien waren von mittlerer Qualität, 59 schlecht.

Folgerung: Die niedrige generelle Qualitätsbewertung ist kein Problem eines hohen Bestandes an älteren Studien, die in Unkenntnis von später angewandten Bewertungsmaßstäben veröffentlicht worden waren und dadurch in neueren Reviews die Gesamtbewertung negativ beeinflussen. Die klinische Forschung zur Homöopathie hat auch in neueren Studien ein massives Qualitätsproblem.

Dabei ist diese Qualitätsbewertung im Vergleich zu anderen Wissenschaftsgebieten sehr oberflächlich. Nicht bewertet wird zum Beispiel, ob die Verfahren zur Messung und Auswertung der Daten geeignet waren, das Beurteilungskriterium sinnvoll gewählt wurde, die Schlussfolgerungen von den Daten gestützt sind, ja noch nicht einmal, ob die Ergebnisse therapeutisch relevant sind und die hohen Ansprüche der Homöopathie als wirksame Heilmethode stützen.

Unter diesen Gegebenheiten sind die Ergebnisse auf keinen Fall geeignet, die Existenz eines Effektes zu belegen, der im krassen Widerspruch zu bewährtem Wissen aus Wissenschaft, Technik und dem täglichen Leben stünde.

Folgen der mangelnden Qualität

Alle Autoren der hier betrachteten Reviews betonen den negativen Einfluss der Qualität der Studien auf die Belastbarkeit der Ergebnisse und die Möglichkeit, sichere Schlussfolgerungen zu ziehen. Verfechter der Homöopathie zitieren hingegen zumeist die ermittelten Ergebnisse und ignorieren den Aspekt der fehlenden Qualität. Ist das gerechtfertigt, ist die fehlende Qualität nur ein Schönheitsfehler?

Mangelnde Qualität der Studien drückt sich dadurch aus, dass mindestens einem der Punkte Randomisierung, Verblindung[B 23] und Vollständigkeit der Ergebnisse nicht ausreichend Rechnung getragen wurde. Fehler in dieser Hinsicht wirken sich praktisch immer dahingehend aus, dass Behandlungseffekte überzeichnet werden, also stärker erscheinen als sie es tatsächlich sind. Augenfällig ist dies bei der fehlenden Verblindung: Wer weiß, dass er kein wirksames Präparat erhalten hat, wird positive Veränderungen nicht mit der Einnahme in Verbindung bringen und folglich weniger darüber berichten. Weiß man hingegen von der Einnahme eines vermutlich wirksamen Mittels, dann wird das Gegenteil der Fall sein und auch die kleinste Veränderung wird angegeben.

Von den hier besprochenen Reviews haben einige den Zusammenhang zwischen Qualität und Ergebnis untersucht (Cucherat (2000), Shang (2005), Mathie (2014), Mathie (2017)) und man fand mit Ausnahme von Mathie (2014) die Vermutung bestätigt, dass mit zunehmender Qualität die Ergebnisse für die Homöopathie unvorteilhafter ausfallen. Die dem widersprechende Feststellung bei Mathie (2014) lässt sich auf die durchaus fragwürdige Vorgehensweise bei der Qualitätsbewertung der eingeflossenen Studien zurückführen. Linde hat 1999 in einer getrennten Auswertung der bereits 1997 untersuchten Studien einen deutlichen Zusammenhang zwischen Qualität und Ergebnis gefunden.[11] Die Einflüsse waren dabei enorm: Eine unzureichende Randomisierung führte zu einer über 50 % größeren Effektstärke, und eine unzureichende Verblindung ergab eine vierfach größere Effektstärke. Studien mit einem Jadad-Score unter drei zeigten um 80 % stärkere Effekte als bessere Studien mit einem Score von drei und höher.

Wir schließen daraus, dass in dem untersuchten Satz an Studien klar nachgewiesen werden kann, dass Studien mit besserer methodischer Qualität tendenziell weniger positive Resultate lieferten.[B 24]

Es ist sicher nicht zulässig, diese Ergebnisse aus Studien, die vor 1997 veröffentlicht wurden, direkt auf neuere Reviews zu übertragen, bei denen über die Hälfte der Studien nach dem Jahr 2000 publiziert wurden. Es ist aber nicht anzunehmen, dass der Effekt bei den neueren Arbeiten grundlegend anders ist. Im Cochrane Handbuch für systematische Reviews[12] findet man einige Anhaltswerte für den Einfluss der verschiedenen Qualitätsmängel auf die ermittelte Effektstärke, die durchweg in der von Linde ermittelten Größenordnung liegen. Offenbar ist dies also ein Problem, das nicht nur auf die älteren Studien zur Homöopathie beschränkt ist, sondern auch heute und auch in der evidenzbasierten Medizin auftritt.

Bei den durchwegs kleinen in den neueren Reviews ermittelten Effektstärken (OR < 2) ist die Bedeutung jedoch enorm: Es ist durchaus möglich, dass die Ergebnisse vollständig auf die Qualitätsmängel zurückgeführt werden können. Aus dem Zusammenfassen überzeichneter Einzelergebnisse kann nur ein überzeichneter Gesamteffekt resultieren.

Wenn dieser zusammengefasste Behandlungseffekt dann ohnehin nur in einer marginalen Größenordnung feststellbar ist, dann ist es grundlegend irreführend, die ermittelten Effektstärken überhaupt als Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie zu zitieren. Richtiger wäre es, gleich die gesamte Evidenz aufgrund der schlechten Qualität zu ignorieren.

Fehlende Wirksamkeit

Bei keinem der Reviews kommen die Autoren zu der Schlussfolgerung, dass ein überzeugender Nachweis für die Wirksamkeit der Homöopathie über Placebo hinaus geglückt sei, weder für die Homöopathie als ganzes Therapiegebäude noch für einzelne Krankheitsbilder. Die Gesamtlage aller Studien mag durchaus in Richtung einer gewissen Wirksamkeit zeigen, bezieht man aber deren Qualität in die Betrachtung mit ein, dann erweist sich dieses Ergebnis als nicht belastbar. Positive Effekte ergeben sich demnach, indem man Studien auswertet, bei denen mangelnde Qualität zu ins Positive überzeicheneten Ergebnissen geführt haben können.

Bemerkenswert ist, dass dieses Ergebnis in allen Reviews auftritt, auch in denen, die von Wissenschaftlern ausgeführt wurden, die sicher nicht gegen die Homöopathie voreingenommen waren, etwa die vier Arbeiten von Mathie, der für das Homeopathy Research Institute in England arbeitet (Stand Juli 2019). Die unterschiedlichen Einstellungen der Autoren und auch verschiedene Vorgehensweisen bei der Auswahl und Auswertung der Einzelstudien haben nicht zur Folge, dass sich die Ergebnisse deutlich unterscheiden. Demzufolge kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass es derzeit tatsächlich keine belastbaren Nachweise einer über Placeboeffekte hinausgehenden Wirksamkeit der Homöopathie bei der Behandlung von kranken Menschen gibt. Völlig ausgeschlossen ist, dass die von ihren Verfechtern behauptete sehr starke Leistungsfähigkeit nachgewiesen worden wäre, die für die Homöopathie reklamiert wird. Aussagen, die die Homöopathie als zur konventionellen Medizin gleichwertige, wenn nicht gar als eine überlegene Therapieform hinstellen, basieren auf reinem Wunschdenken bzw. Täuschung und Selbsttäuschung, keinesfalls auf wissenschaftlich gesichertem Wissen.

Streng wissenschaftlich betrachtet ist das Fehlen eines Nachweises für die Wirksamkeit kein Nachweis für das Fehlen der Wirksamkeit. Allerdings deutet dieses mehrfach bestätigte Ergebnis durchaus in diese Richtung, denn vermutlich sind viele der den Reviews zugrundeliegenden Einzelstudien alleine zu dem Zweck entstanden, eine Rechtfertigung für die Existenz der Homöopathie zu liefern. Um Homöopathika in Deutschland als Arzneimittel in Verkehr zu bringen, sind gemäß Arzneimittelgesetz keine Wirksamkeitsnachweise erforderlich. Eine Erprobung der Wirksamkeit in klinischen Studien ist kein Bestandteil der homöopathischen Lehre – und wird von vielen ihrer Vertreter sogar als sinnlos oder unmöglich abgelehnt. Wozu sollen diese Arbeiten also sonst dienen, als den Vorwurf der Unwirksamkeit aus Medizin und Naturwissenschaften werbewirksam zu widerlegen – was nach den Ergebnissen aller zusammenfassenden Betrachtungen bislang allerdings misslungen ist?

Rezeption

Es ist erstaunlich, dass einerseits einige der Reviews seitens der Verfechter der Homöopathie heftig kritisiert werden (Shang 2005, NHMRC 2015), andere aber, die ein sehr ähnliches Ergebnis aufzeigen, sogar als Beleg für die Wirksamkeit der Homöopathie bewertet werden (Linde 1997, Mathie 2014).

Trotz dieser Lage kommt die Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie (WissHom) in ihrem 2016 veröffentlichten „Forschungsreader“[13] zu einem positiven Fazit, das im Hinblick auf die Ergebnisse der höchsten Evidenzstufe wenig gerechtfertigt erscheint:

Eine zusammenfassende Betrachtung klinischer Forschungsdaten belegt hinreichend einen therapeutischen Nutzen (effectiveness) der homöopathischen Behandlung. Die Ergebnisse zahlreicher placebokontrollierter Studien sowie Experimente aus der Grundlagenforschung sprechen darüber hinaus für eine spezifische Wirkung (efficacy) potenzierter Arzneimittel.

Wie die WissHom zu dieser Einschätzung kommt, zeigt die Arbeit von Jens Behnke, die ebenfalls in diesem Forschungsreader veröffentlicht wurde.[14] Es werden nur fünf der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Readers vorliegenden sieben Arbeiten betrachtet: Die Reviews von Linde (1998) und vom NHMRC (2015) werden ignoriert. Als positive Belege gelten offenbar diejenigen Reviews, in deren Schlussfolgerung wie bei Linde (1997) zunächst ein Satz steht, der positiv klingt („Das Ergebnis unserer Meta-Analyse liefert keine Bestätigung für die Hypothese, die klinischen Effekte der Homöopathie bestünden alleine auf einer Placebowirkung“) und man dann den zweiten Teil überlesen kann („Wir fanden in diesen Studien jedoch nur unzureichende Nachweise dafür, dass die Homöopathie auch nur bei einem einzigen Krankheitsbild wirksam wäre“).

In seiner Arbeit löst Behnke dieses Problem einfach dadurch, dass er die Ergebnisse, die zum ersten Satz geführt haben, lange und ausführlich diskutiert, den zweiten Satz aber nur kurz und das auch noch auf Englisch zitiert. Dennoch beschreibt Behnke in einem seiner Schlusskapitel das Problem durchaus zutreffend:

Die Autoren der in den Blick genommenen Publikationen stimmen allerdings mehr oder weniger darin überein, dass die Evidenzlage keine definitiven Schlussfolgerungen hinsichtlich der Wirksamkeit potenzierter Arzneimittel bei einzelnen Erkrankungen zulässt.

Wie man dann genau dies dennoch in der Zusammenfassung des Forschungsreaders behaupten kann, ist unverständlich. Entsprechend nannte der Leiter des deutschsprachigen Cochrane-Instituts, Gerd Antes, den Forschungsreader der WissHom „eine grobe Täuschung von Patienten und Öffentlichkeit“.[15]

Das Homeopathy Research Institute (HRI) berichtet zusammenfassend über die Arbeiten Mathies, die den jeweiligen gesamten Bestand der auswertbaren klinischen Vergleichsstudien zur Homöopathie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung umfasst. Nur bei der Arbeit von 2014 wird auf einen signifikanten Effekt hingewiesen, der sich in der Zusammenfassung der Studien unabhängig von deren Status als Pilotstudie oder deren Qualität ergibt. Bei den anderen drei Arbeiten wird hingegen auf die Nennung des Ergebnisses verzichtet, was man als Eingeständnis eines Fehlschlages werten kann. Aber selbst das positive Ergebnis des ersten Reviews von 2014 wird mit Hinweis auf die mindere Qualität der Studien relativiert:

Der begrenzte Umfang an qualitativ sehr hochwertigen Daten deutet darauf hin, dass bei der Interpretation der Review-Ergebnisse Vorsicht geboten ist und ganz offensichtlich Bedarf für neue, qualitativ hochwertigere Forschung in Form von RCTs besteht.[16]

„Es gibt keine validen Wissenschaftlichen Nachweise für eine über Placebo hinausgehende Wirksamkeit der Homöopathika“ diese Aussage der Skeptiker und Homöopathiekritiker darf man also durchaus als belegt betrachten, schließlich kommt man auf der Gegenseite zu dem gleichen Ergebnis.



Quellen- und Literaturangaben
  1. Kleijnen J et al.: „Clinical trials of homeopathy“, BMJ 1991; 302:316-23 (PDF, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  2. Linde K et al.: „Randomized controlled trials of individualized homeopathy: A state-of-the-art review“, Journal of Alternative and Complementary Medicine 1998; 4(4):371-388 (Abstract, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  3. Cucherat M et al.: „Evidence of clinical efficacy of homeopathy“, Eur. J Clin Pharmacol 2000;56:27-33 (Abstract, aufgerufen am 21.12.2017)
  4. Shang A et al.: „Are the clinical effects of homeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homeopathy and allopathy“, Lancet 2005;366:726-32 (PDF, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  5. Mathie RT et al.: „Randomised placebo-controlled trials of individualised homeopathic treatment: systematic review and meta-analysis“, Systematic Reviews 2014;3:142 (Link, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  6. National Health and Medical Research Council. 2015. NHMRC Statement on Homeopathy, Canberra: NHMRC;2015 (Link, das Dokument ist das oberste in der Liste, aufgerufen am 27. November 2018)
  7. Mathie RT et al.: „Randomised, double-blind, placebo-controlled trials of non-individualised homeopathic treatment: Systematic review and meta-analysis“, Systematic Reviews 2017;6:663 (Link, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  8. Mathie RT et al.: „Systematic Review and Meta-Analysis of Randomised, Other-than-Placebo Controlled, Trials of Individualised Homeopathic Treatment“, Homeopathy (2018) (Link, aufgerufen am 8. Oktober 2018)
  9. Antonelli M, Donelli D: „Reinterpreting homeopathy in the light of placebo-effects to manage patients who seek homeopathic care: A systematic Review“, Health Soc Care Community (2018) (Link zum Abstract, aufgerufen am 22. November 2018), doi:10.1111/hsc.12681
  10. Mathie RT, Fok YYY, Viksvenn P, et al.: „Systematic Review and Meta-Analysis of Randomised, Other-than-Placebo controlled, Trials of Non-Individualised Homeopathic Treatment“, Homeopathy (2019); 108(02):088-101; online bei Thieme-connect (Login erforderlich) (Link, aufgerufen am 7. Juli 2019), doi:DOI 10.1055/s-0038-1677481
  11. Linde et al.: „Impact of Study Quality on Outcome in Placebo-Controlled Trials of Homeopathy“, J Clin Epidemiol (1999); 52(7):631-636 (Link, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  12. Higgins JPT, Green S (ed.): „Cochrane Handbook for Systematic Reviews of Interventions“, Cochrane Bookseries (2008) (PDF, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  13. Wissenschaftliche Gesellschaft für Homöopathie: „Der aktuelle Stand der Forschung zur Homöopathie“, Mai 2016 (PDF, aufgerufen am 21. Dezember 2017)
  14. Behnke J: „Meta-Analysen in der klinischen Froschung zur Homöopathie“, in WissHom: „Der Stand der klinischen Forschung in der Homöopathie“, 2016, S. 33-42
  15. bild der wissenschaft, Ausgabe 3/2017, S. 25
  16. Artikel „Randomisierte kontrollierte Studien zur Homöopathie: eine Untersuchung der Datenlage“ auf der Webseite des Homeopathy Research Institute (HRI) (Link, aufgerufen am 9. Juli 2019)


Anmerkungen und Originalzitate
  1. Systematische Reviews, auch systematische Übersichtsarbeiten genannt, dienen dazu, alle Ergebnisse, die zu einer Forschungsfrage vorliegen, zu erfassen und auszuwerten. Ein systematisches Review kann eine Meta-Analyse zur statistischen Auswertung umfassen, muss es aber nicht. Details im Kapitel „Sinn und Zweck“ des Artikels über die Methodik systematischer Reviews.
  2. Als Publication Bias oder Schubladenproblem wird der Effekt bezeichnet, dass Studien mit negativem Ergebnis eher nicht veröffentlicht werden („in der Schublade“ verbleiben) als solche mit positiven Resultaten. Dies hat zur Folge, dass die veröffentlichten Arbeiten in Summe ein zu positives Bild ergeben.
  3. Originalzitat: „At the moment the evidence of clinical trials is positive but not sufficient to draw definitive conclusions because most trials are of low methodological quality and because of the unknown role of publication bias.“
  4. In einer Meta-Analyse werden die Ergebnisse mehrerer Studien mit mathematisch-statistischen Mitteln zusammengefasst. Details im Kapitel „Datenanalyse und Metaanalyse“ des Artikels über die Methodik systematischer Reviews.
  5. Die Odds Ratio („Quotenverhältnis“) ist ein Maß für die Stärke des festgestellten Effekts. Zumeist ist sie so definiert, dass Zahlenwerte über 1 einen Vorteil für die Homöopathie bedeuten, unter 1 einen Vorteil für Placebo. Der Wert ist nur schwer zu interpretieren. Details im Artikel über den Begriff der Effektstärke.
  6. Originalzitat: „The results of our meta-analysis are not compatible with the hypothesis that the clinical effects of homeopathy are completely due to placebo. However, we found insufficient evidence from these studies that homeopathy is clearly efficacious for any single clinical trial.“
  7. Signifikant bedeutet, dass ein Ergebnis wahrscheinlich nicht durch Zufall zustande gekommen ist, sondern wahrscheinlich ein realer Effekt festgestellt wurde. Wichtig: die Signifikanz ist ein Hinweis, kein absoluter Beweis dafür. Details im Artikel Statistische Signifikanz.
  8. Originalzitat: „The results of the available randomized trials suggest that individualized homeopathy has an effect over placebo. The evidence, however is not convincing because of methodological shortcomings and inconsistancies.“
  9. Randomisierung: Aufteilung der Testpersonen einer Studie auf zwei oder mehr Gruppen nach einem Zufallsprinzip. Dies ist wichtig, um für die Gruppen möglichst gleiche Ausgangsbedingungen zu erreichen.
  10. Klinische Vergleichsstudie: Typ einer Studie zur Wirkungsweise einer Therapie, bei der mindestens zwei Gruppen gebildet werden, deren eine die zu erprobende Therapie erhält, die andere eine Therapie bereits bekannter Wirksamkeit, sehr häufig eine Scheintherapie ohne Wirkstoff (Placebo).
  11. P-Wert: Wahrscheinlichkeit für das Auftreten des Ergebnisses, wenn die untersuchte Therapie die gleiche Wirksamkeit wie die in der Vergleichsgruppe eingesetzte Therapie hätte. Ein Wert unter 0,05 (5 %) gilt allgemein als signifikantes Ergebnis. Details im Kapitel „P-Wert“ des Artikels „Statistische Signifikanz“.
  12. Originalzitat: „There is some evidence that homeopathic treatments are more effective than placebo; however, the strength of this evidence is low because of the low methodological quality of the trials. Studies of high methodological quality were more likely to be negative than the lower quality studies.“
  13. Originalzitat: „… there was weak evidence for a specific effect of homeopathic remedies (…) This finding is compatible with the notion that the clinical effects of homeopathy are placebo effects.“
  14. Originalzitat: „Medicines prescribed in individualised homeopathy may have small, specific treatment effects. (…) The low or unclear overall quality of the evidence prompts caution in interpreting the findings.“
  15. Verlaufsstudie, auch Beobachtungsstudie: Klinische Studie, bei der die Entwicklung bei den Testpersonen beobachtet wird, ohne dass in den Ablauf eingegriffen wird.
  16. Originalzitat: „Based on the assessment of the evidence of effectiveness of homeopathy, NHMRC concludes that there are no health conditions for which there is reliable evidence that homeopathy is effective.“
  17. Originalzitat: „The quality of the body of evidence is low. A meta-analysis of all extractable data leads to rejection of our null-hypothesis, but analysis of a small subgroup of reliable evidence does not support that rejection. Reliable evidence is lacking in condition-specific meta-analyses, precluding relevant conclusions.“
  18. Originalzitat: Due to the low quality, the small number and the heterogeneity of studies, the current data preclude a decisive conclusion about the comparative effectiveness of IHT. (IHT = individualised homeopathic treatment, Anmerkung Homöopedia)
  19. Originalzitat Antonelli: „If homoeopathy efficacy is comparable to placebo, and if placebo treatments can be effective in some conditions, then homoeopathy as a whole may be considered as a placebo treatment. Reinterpreting homoeopathy as a placebo treatment would define limits and possibilities of this practice.“
  20. Originalzitat: „The current data preclude a decisive conclusion about the comparative effectiveness of NIHT. Generalisability of findings is restricted by the limíted external validity identified overall.“ (NIHT = Non Individualised Homeopathic Treatment - Anm. d. Übers.)
  21. Die Jadad-Skala, auch Jadad-Score, ist ein Bewertungssystem zur Beurteilung der Studienqualität, bei dem eine Studie maximal fünf Punkte erreichen kann. Eine knappe Erklärung findet sich auf dem Blog „Medizin im Text“ unter „Die Jadad-Skala (Oxford-Skala)“ (Link, aufgerufen am 28. Juli 2016).
  22. Als Risk of Bias wird ermittelt, wie groß die Wahrscheinlichkeit dafür ist, dass das Ergebnis einer Studie den wirklichen Sachverhalt nur verzerrt darstellt. Dies wird nach den Vorgaben der Cochrane Collaboration qualitativ als „hoch“ (= schlecht), „unbekannt“ (= mittel) oder „gering“ (= gut) eingestuft. Details auf der Webseite der Cochrane Collaboration (Link, aufgerufen am 21. Dezember 2017).
  23. Verblindung: Eine Studie gilt als verblindet, wenn die Testpersonen nicht wissen, ob sie das wirksame Medikament oder ein Placebo erhielten. Als doppelt verblindet gilt eine Studie, bei der auch das Studienpersonal die Gruppenzuordnung nicht kennt. Bei dreifacher Verblindung gilt dies auch für das die Daten auswertende Personal, bis die Testergebnisse ermittelt sind.
  24. Originalzitat: „We conclude that in the study set investigated, there was clear evidence that studies with better methodological quality tended to yield less positive results.“